Also wir nach einem doch ziemlich traurigen Abschied aus dem Hostel und von diversen namibischen Bekanntschaften machten wir uns in einem Sleepliner bequem. Vor mir keiner, hinter mir keiner und neben mir keiner. Oh man was hatte ich ein Glueck xD
Wir verstehen jetzt uebrigens warum sich die Buren in Suedafrika niedergelassen habe : das sieht aus wie Mitteleuropa! Im ernst, wir zeigen euch noch Fotos!
Heute sind wir den ganzen Tag durch Kapstadt gelatscht und abends dann auf die Partymeile gegangen auf der wir leider wohnen (was sollen wir da machen? xD). Viel wichtiger war aber unser Mittagessen! Bei uns gegenueber ist ein tuerkischer DOENERLADEN! Oh man was haben wir uns gefreut, in Duisburg Marxloh bekommt man zwar nen groesseren Doener als hier aber egal der Verkaufer haette auch aus Duisburg sein koennen xD
Zu den Bars muss man sagen: Kapstadt geht uebelst klar! Das ist tierisch Multikulti und absolut firiedlich!
Morgen gibts die weiter Tourplanung und uebermorgen das erste Ultimate Frisbee Training!
Es ist Zeit Abschied zu nehmen.
Von dieser Stadt.
Von diesem Land.
Aber vor allem von den Leuten die wir hier kennengelernt haben, die uns begleitet haben und die wir zum Großteil nie wieder sehen werden.
Gestern schon der sehr emotionale Abschied vom ersten Ultimate Frisbee Team Namibias bei einem legendären letzten Training mit 16 Spielern, heute dann der richtige Abschied.
Danke an alle die wir hier kennenlernen durfte, die all diese verrückten Erfahrungen mit uns geteilt haben.
Heute um 17 Uhr werden meine Eltern mit unseren Laptops und Festplatten gen Deutschland abreisen.
Wir verschwinden am Montag in Richtung Cape Town.
Unser eigentlich Plan war, einen Monat durch Südafrika zu reisen. Leider hat es neulich in Südafrika geschneit ^^
Jetzt fahren wir erst nach Cape Town, von Cape Town aus mit dem Zug nach Maputo der Hauptstadt von Mozambique.
Von Cape Town aus könnten wir für 150 € (saubillig oder?^^) mit dem Zug bis Dar es Salaam in Tansania kommen. Leider kosten die Visagebühren für Simbabwe, Sambia und Tansania dann auchnoch mal 200€ also sparen wir uns die beiden Länder und versuchen mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Mozambique aus nach Tansania zu kommen.
Warum eigentlich Tansania? Tja der Strand sieht da so aus: xD
Begründung genug? Sauber.
Unser Rückflug ist nach wie vor am 6. September und wir kommen auch nach wie vor am 8. September in Ddorf an. Aber so lange ohne Laptop? Oh man das wird hart....
der Jens
edit:
wir unterhalten uns grade darüber, dass keiner von uns so lange von seinem Laptop getrennt war und Kevin hat grade vorgeschlagen die Übergabe als ein Moment des feierlichen Abschieds zu zelebrieren. Oh man sind wir Nerds xD
Die vorletzte Station unserer Reise führte uns über Ketmannshoop.
Ein kleines verschlafenes Nestchen irgendwo südlich von Windhoek mit genau einer Bar die die EM Spiele zeigt. Man könnte jetzt meinen "Lüderitz?" - nein unter Lüderitz gibt es fast nichts.
Der erste Programmpunkt an diesem Tag hieß aber: Wildtiere gucken. Nur leider warens keine Wildtiere sondern mehr oder weniger gezämte Geparden. Grund genug für Kevin eine Scheibe in ihr Gehege zu werfen ... boa Kevin -.-
Soweit so gut, abends mit den heimischen Buren (oh man der Feind^^) volllaufen lassen und zuschauen wie Portugal rausfliegt.
Sooo jetzt wirds erst interessant!
Jeder Segelflieger in Deutschland kennt Bitterwasser (oder sollte).
Also wenn ich schon in Namibia bin, dann muss ich da ja wohl vorbeifahren oder?
Gesagt getan. Klein Jensi war im Segelflugleistungszentrum Bitterwasser.
Leiderleider ist nur grade Winter und obwohl es schön warm ist, findet kein Flugbetrieb statt. Anstatt hunderter Flugzeuge erwartete mich also nur: Nichts.
Naja Nichts ist falsch, ein Segelflieger war da aber nicht um zu fliegen sondern weil er Teilhaber ist und irgendwelchen Bürokram erledigen musste.
Aber ein echt geilen Flugplatz haben die sich dort aufgebaut! Ein schönes Haupthaus mit gigantischer Küche und Briefingraum in der ersten Etage, eine ganze Menge Bungalows (für 160€ pro Nacht lol ) und kleine Hütten die aus einem Raum bestehen mit Gemeinschaftsbad (für 75€ lol) einer Diamantallee und einer 180 (!) Meter breiten Halle.
Wenn man jetzt da für ein paar Tage ist mit seinem eigenen Flugzeug, dann organisiert Bitterwasser den Transport per Schiffweg im Hänger von Deutschland nach Bitterwasser, man bekommt jeden Tag Vollverpflegung, Wetterdaten, Briefing, eine Lunchbox für den Flug und das Flugzeug wird von afrikanischen Saisonarbeitern jeden Tag von der Halle zum Start geschoben. Ist mir trotzdem zu teuer xD
Und auch wenn ich nicht geflogen habe kann ich jetzt sagen: "Ha ihr Segelflieger, ich war in Bitterwasser" xD
Sticker am BFL Büro *hach*
Tut schon weh ne Bierflasche auf nem Höhenleitwerk abzustellen^^
Am nächsten morgen früh raus, ab zurück nach Windhoek und nach 4500 Kilometern in 13 Tagen endlich das Auto abgeben. Was ein Trip Leute.
Und wärend ich diese Zeilen schreibe und an den Tripp zurückdenke werd ich glatt ein wenig melancholisch. Unfassbar wie groß dieses Land einfach ist, und das man 200 Kilometer lang keinem einzigen Auto geschweige denn Menschen begegnet!
Und diese undendlich großen Steppen mit wilden Tieren und ständig abwechselnder Landschaft!
Wenn ihr wirklich mal nen geilen Urlaub machen wollt: 2 bis 3 Wochen lang mit einem 4x4 und Dachzelten durch Namibia fahren. lohnt sich!
Nach unserer Tiefkühlnacht in Südafrika ging es endlich wieder in Englischsprachige gefielde. Dachten wir^^
Die nächste Station: Die heißen Quellen von Ai-Ais. Da wir glücklicherweise bei Sonnenaufgang in RSA losgefahren sind, waren wir um 12 Uhr Mittags in Ai-Ais bei den heißen Quellen.
Eintritt Pro Tag: 1€ ... BÄM!
Also 12 Uhr Mittags in die Therme....
... bei Sonnenuntergang erst wieder raus. Sichtlich eingeweicht und tiefenentspannt von dem 60°C warmen Thermalwasser ab ins Bett fallen. Produktive Leistung des Tages: Irgendwo bei 0 xD
Dafür auf Afrikaans/Holländisch angesprochen worden, weil auf einem Campingplatz in der Nähe der Südafrikanischen Grenze alle Weiße natürlich Afrikaans sprechen oder? Falsch! Verdammte Buren!
Ai-Ais ist übrigens der beginn des Fishrivercanyon, dem zweitgrößte Canyon der Welt direkt nach dem Grand Canyon in den USA. Wieder was gelernt.
Persönlich fand ich es aber ein wenig enttäuschend, runterklettern ist nämlich verboten ausser man hat eine Permit und einen Guide dabei und ein Gesundheitszeugnis und 4 Tage Zeit, man muss nämlich die komplette Strecke laufen wenn man schon runterklettert. Warum auch nicht^^
Also ein bisschen an der Kante entlangfahren und coole Fotos machen und den Ausblick geniessen.
Und abdafür weiterfahren nach Ketmannshop.
Und weil das sonst hier ein ziemlich kurzer Artikel geworden ist, ein kleines Video wie Tanja im höchsten Maße heldenhaft zu den lieblichen klängen von METALLICA über die Schotterpiste jagt:
heute haben sich Jens und Kevin auf den Weg gemacht, um mal eine Schießbahn in Windhoek auszuprobieren. Jens, der ehemalige Soldat, und Kevin, der ehemalige Zivi :P
Voller Vorfreude und mit einem etwas mulmigen Gefühl betraten wir die Schießhalle. Zuerst standen wir im Verkaufsstand herum und betrachteten die vielen Gewehre, Pistolen, Revolver und Accessoires: Nachtsichgeräte, Messer, Halfter und und und...
Egal, warten bis 17 Uhr und dann ging es los. Mit einem Angestellten sind wir dann aus dem Laden heraus, um die Ecke, direkt zur Schießbahn. Nach kurzer Wartezeit war es dann so weit. Jens und ich bekamen Ohrenschützer und eine echte Pistole in die Hand gedrückt. Oweija...
Nach einer Instruktion von Jens, der mir erklärte, wie ich nachlade, wo welcher Knopf ist und was diese bedeuten ging es dann zur Bahn. Er schoss als Erster auch um mir zu zeigen, wie ich schießen soll. Laut war das schon...
Aber dann: Jens läd das Magazin für mich und legte es mir mitsamt der Waffe auf den Tisch. "Du bist dran". Ok, Magazin rein, laden, anlegen. Bei meinem ersten Schuss war ich doch schon arg überrascht. Der Rückstoß war enorm und auch trotz Ohrenschutz knallte es laut. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber meine ersten fünf Schuss haben bestimmt nicht das Ziel erreicht (die Scheibe war aufgrund andere Schüsse schon gut durchlöchert.
Meine ersten Schüsse
Jens, der Schusssicherungsbeauftragte!
Abwechselnd schossen wir auf die Scheibe. Wie es sich für Namibia gehörte, funktionierte die Bahn nicht richtig, sodass es immer Pausen gab damit ein Mitarbeiter AUF DIE BAHN gehen konnte, um die Blätter tauschen zu können. Dabei hat Jens einen halben Nervenzusammenbruch erlitten. "Sowas habe ich auch noch nicht gesehen", stammelte er sichtlich verdutzt.
Egal, wir hatte unseren Spaß und versuchten das Ziel zu treffen. Unterbrochen wurden wir auch, als zwei Chinesen neben uns plötzlich ein Schrottgewehr auspackten und damit schossen. Gegen diesen Knall konnten unsere Pistolen nur einpacken. Es war tierisch laut und es roch extrem nach Silvesterraketen. Und wer hat geschossen? Eine kleine chinesische Frau. Ihr Freund hat im übrigen kein einziges Mal getroffen :P
Gut, wir schossen noch was weiter, bis zu dem Punkt, an dem die Waffe versagte. Die Waffe feuerte die Patrone zwar ab, doch die Hülse blieb stecken. Kurz repariert und weiter ging es.
Nach unseren 100 Schüssen wurde ich zudem auch immer besser. Bis auf wenige Ausnahmen traf ich immer das Blatt und zumeist auch den inneren Kreis. Jens gab mir noch ein paar Tipps und wir spielten ein kleines "Spiel": Die Waffe nach unten richten, kurz inne halten, zielen und binnen 2 Sekunden schießen. Gar nicht so einfach, sag ich euch.
Aber auch der Spaß hörte mal auf. Erwähnenswert bleibt noch unser Weg nach draussen. Dort warteten weitere Schützen auf einen Platz auf der Bahn. Darunter auch ein guter 120Kg schwerer, in Hip-Hop Klamotten gekleideter, schwarzer Mann der liebevoll seine große, silberne Pistole bewunderte. Das kam mir wirklich vor, wie in einem echten Gangsterfilm :P
Nun denn, dass sind meine Schießkünste beim letzten Durchlauf: