blupp

blupp

Mittwoch, 1. August 2012

Kapitel 7: Ketmannshop und Bitterwasser

 Die vorletzte Station unserer Reise führte uns über Ketmannshoop.
Ein kleines verschlafenes Nestchen irgendwo südlich von Windhoek mit genau einer Bar die die EM Spiele zeigt. Man könnte jetzt meinen "Lüderitz?" - nein unter Lüderitz gibt es fast nichts.


Der erste Programmpunkt an diesem Tag hieß aber: Wildtiere gucken. Nur leider warens keine Wildtiere sondern mehr oder weniger gezämte Geparden. Grund genug für Kevin eine Scheibe in ihr Gehege zu werfen ... boa Kevin -.-


Soweit so gut, abends mit den heimischen Buren (oh man der Feind^^) volllaufen lassen und zuschauen wie Portugal rausfliegt.

Sooo jetzt wirds erst interessant!
Jeder Segelflieger in Deutschland kennt Bitterwasser (oder sollte).
Also wenn ich schon in Namibia bin, dann muss ich da ja wohl vorbeifahren oder?

Gesagt getan. Klein Jensi war im Segelflugleistungszentrum Bitterwasser.
Leiderleider ist nur grade Winter und obwohl es schön warm ist, findet kein Flugbetrieb statt. Anstatt hunderter Flugzeuge erwartete mich also nur: Nichts.

Naja Nichts ist falsch, ein Segelflieger war da aber nicht um zu fliegen sondern weil er Teilhaber ist und irgendwelchen Bürokram erledigen musste.
Aber ein echt geilen Flugplatz haben die sich dort aufgebaut! Ein schönes Haupthaus mit gigantischer Küche und Briefingraum in der ersten Etage, eine ganze Menge Bungalows (für 160€ pro Nacht lol ) und kleine Hütten die aus einem Raum bestehen mit Gemeinschaftsbad (für 75€ lol) einer Diamantallee und einer 180 (!) Meter breiten Halle.

Wenn man jetzt da für ein paar Tage ist mit seinem eigenen Flugzeug, dann organisiert Bitterwasser den Transport per Schiffweg im Hänger von Deutschland nach Bitterwasser, man bekommt jeden Tag Vollverpflegung, Wetterdaten, Briefing, eine Lunchbox für den Flug und das Flugzeug wird von afrikanischen Saisonarbeitern jeden Tag von der Halle zum Start geschoben. Ist mir trotzdem zu teuer xD

Und auch wenn ich nicht geflogen habe kann ich jetzt sagen: "Ha ihr Segelflieger, ich war in Bitterwasser" xD

Sticker am BFL Büro *hach*
Tut schon weh ne Bierflasche auf nem Höhenleitwerk abzustellen^^


Am nächsten morgen früh raus, ab zurück nach Windhoek und nach 4500 Kilometern in 13 Tagen endlich das Auto abgeben. Was ein Trip Leute.
Und wärend ich diese Zeilen schreibe und an den Tripp zurückdenke werd ich glatt ein wenig melancholisch. Unfassbar wie groß dieses Land einfach ist, und das man 200 Kilometer lang keinem einzigen Auto geschweige denn Menschen begegnet!
Und diese undendlich großen Steppen mit wilden Tieren und ständig abwechselnder Landschaft!


Wenn ihr wirklich mal nen geilen Urlaub machen wollt: 2 bis 3 Wochen lang mit einem 4x4 und Dachzelten durch Namibia fahren. lohnt sich!


der Jens

Kapitel 6: Ai-Ais und der Fishriver Canyon

Nach unserer Tiefkühlnacht in Südafrika ging es endlich wieder in Englischsprachige gefielde. Dachten wir^^

Die nächste Station: Die heißen Quellen von Ai-Ais. Da wir glücklicherweise bei Sonnenaufgang in RSA losgefahren sind, waren wir um 12 Uhr Mittags in Ai-Ais bei den heißen Quellen.
Eintritt Pro Tag: 1€ ... BÄM!

Also 12 Uhr Mittags in die Therme....





... bei Sonnenuntergang erst wieder raus. Sichtlich eingeweicht und tiefenentspannt von dem 60°C warmen Thermalwasser ab ins Bett fallen. Produktive Leistung des Tages: Irgendwo bei 0 xD
Dafür auf Afrikaans/Holländisch angesprochen worden, weil auf einem Campingplatz in der Nähe der Südafrikanischen Grenze alle Weiße natürlich Afrikaans sprechen oder? Falsch! Verdammte Buren!

Ai-Ais ist übrigens der beginn des Fishrivercanyon, dem zweitgrößte Canyon der Welt direkt nach dem Grand Canyon in den USA. Wieder was gelernt.
Persönlich fand ich es aber ein wenig enttäuschend, runterklettern ist nämlich verboten ausser man hat eine Permit und einen Guide dabei und ein Gesundheitszeugnis und 4 Tage Zeit, man muss nämlich die komplette Strecke laufen wenn man schon runterklettert. Warum auch nicht^^

Also ein bisschen an der Kante entlangfahren und coole Fotos machen und den Ausblick geniessen.


Und abdafür weiterfahren nach Ketmannshop.


Und weil das sonst hier ein ziemlich kurzer Artikel geworden ist, ein kleines Video wie Tanja im höchsten Maße heldenhaft zu den lieblichen klängen von METALLICA über die Schotterpiste jagt:




der Jens

Schießen in Windhoek

Heyho,

heute haben sich Jens und Kevin auf den Weg gemacht, um mal eine Schießbahn in Windhoek auszuprobieren. Jens, der ehemalige Soldat, und Kevin, der ehemalige Zivi :P

Voller Vorfreude und mit einem etwas mulmigen Gefühl betraten wir die Schießhalle. Zuerst standen wir im Verkaufsstand herum und betrachteten die vielen Gewehre, Pistolen, Revolver und Accessoires: Nachtsichgeräte, Messer, Halfter und und und...

Egal, warten bis 17 Uhr und dann ging es los. Mit einem Angestellten sind wir dann aus dem Laden heraus, um die Ecke, direkt zur Schießbahn. Nach kurzer Wartezeit war es dann so weit. Jens und ich bekamen Ohrenschützer und eine echte Pistole in die Hand gedrückt. Oweija...

Nach einer Instruktion von Jens, der mir erklärte, wie ich nachlade, wo welcher Knopf ist und was diese bedeuten ging es dann zur Bahn. Er schoss als Erster auch um mir zu zeigen, wie ich schießen soll. Laut war das schon...
Aber dann: Jens läd das Magazin für mich und legte es mir mitsamt der Waffe auf den Tisch. "Du bist dran". Ok, Magazin rein, laden, anlegen. Bei meinem ersten Schuss war ich doch schon arg überrascht. Der Rückstoß war enorm und auch trotz Ohrenschutz knallte es laut. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber meine ersten fünf Schuss haben bestimmt nicht das Ziel erreicht (die Scheibe war aufgrund andere Schüsse schon gut durchlöchert.

Meine ersten Schüsse

Jens, der Schusssicherungsbeauftragte!

Abwechselnd schossen wir auf die Scheibe. Wie es sich für Namibia gehörte, funktionierte die Bahn nicht richtig, sodass es immer Pausen gab damit ein Mitarbeiter AUF DIE BAHN gehen konnte, um die Blätter tauschen zu können. Dabei hat Jens einen halben Nervenzusammenbruch erlitten. "Sowas habe ich auch noch nicht gesehen", stammelte er sichtlich verdutzt.

Egal, wir hatte unseren Spaß und versuchten das Ziel zu treffen. Unterbrochen wurden wir auch, als zwei Chinesen neben uns plötzlich ein Schrottgewehr auspackten und damit schossen. Gegen diesen Knall konnten unsere Pistolen nur einpacken. Es war tierisch laut und es roch extrem nach Silvesterraketen. Und wer hat geschossen? Eine kleine chinesische Frau. Ihr Freund hat im übrigen kein einziges Mal getroffen :P

Gut, wir schossen noch was weiter, bis zu dem Punkt, an dem die Waffe versagte. Die Waffe feuerte die Patrone zwar ab, doch die Hülse blieb stecken. Kurz repariert und weiter ging es.

Nach unseren 100 Schüssen wurde ich zudem auch immer besser. Bis auf wenige Ausnahmen traf ich immer das Blatt und zumeist auch den inneren Kreis. Jens gab mir noch ein paar Tipps und wir spielten ein kleines "Spiel": Die Waffe nach unten richten, kurz inne halten, zielen und binnen 2 Sekunden schießen. Gar nicht so einfach, sag ich euch.

Aber auch der Spaß hörte mal auf. Erwähnenswert bleibt noch unser Weg nach draussen. Dort warteten weitere Schützen auf einen Platz auf der Bahn. Darunter auch ein guter 120Kg schwerer, in Hip-Hop Klamotten gekleideter, schwarzer Mann der liebevoll seine große, silberne Pistole bewunderte. Das kam mir wirklich vor, wie in einem echten Gangsterfilm :P

Nun denn, dass sind meine Schießkünste beim letzten Durchlauf:



Schießen, sollte Mann mal machen ;)
Kevin

Kapitel 5: Irrfahrt in Südafrika und die Visadiskussion

Der Titel verräts schon: Jetzt wirds bekloppt^^

Also wir verlassen Lüderitz in Richtung Süden, denn unser Studentenvisum drohte auszulaufen und es gibt ja einen altbekannten Trick: Ausreisen und mit einem Touristen Visum wieder einreisen. Nichts ahnend auf welchen Irrwegen wir fahren werden.

Also raus aus Lüderitz, ab nach Süden Richtung RSA. In Sendelingsdrif schnell über den Orange River übersetzen, Touristenvisum holen und da sind wir: Republiek van Suid-Afrika (diese verdammten Buren! xD)
In einem Gebiet am Nordcap, in dem 81,9% der Einwohner Afrikanisch-Holländische Mischlinge sind und in dem dementsprechend fast 90% der Einwohner Afrikaans als Muttersprache haben und dementsprechend Afrikaans die Amtssprache ist und fast keiner Englisch kann.
Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt nochnicht.


Dinge die wir auch nicht wussten: Dort gibt es fast keine Straßenschilder gibt (ach da vorne ist nen Ort? Keine Ahnung welcher, hier ist kein Straßenschild!).
Btw wir waren so schlau ohne Straßenkarte nach RSA zu fahren, weil wir dachten an der Grenze gibt's welche. Schade. Glücklicherweise hat eine nette Grenzangestellte uns eine Karte aus einem Buch rauskopiert die in etwa so aussah.


Unser Ziel war in Sendelingsdrift über die Grenze zu fahren, in einem der Orte auf einem Campingplatz zu übernachten und dann Vioolsdrift wieder zurück nach Namibia zu fahren. Uns war nicht klar, dass es keine Straße gibt die mehr oder weniger direkt von Grenzposten zu Grenzposten fährt. Also mussten wir jetzt irgendwie aussenrum über Schotterpisten bei denen man nie wusste ob die grade auf unserer Karte eingezeichnet ist oder nicht. Also man fährt und auf einmal kommt eine Abzweigung und man weiß nicht, ob es die richtige Straße ist oder nur ein Feldweg.Straßenschilder? Fehlanzeige.


Den Weg nach Kuboes (1092 Einwohner) haben wir noch gefunden obwohl er nicht ausgeschildert war und wir auch eigentlich garnicht dahinwollten aber so langsam ging die Sonne unter und wir wollten ja irgendwohin und mussten übernachten. Und dann standen wir da. Irgendwo im nirgendwo, kein Haus zu sehen um uns nur Steppe und ein paar Berge an einer kleinen Kreuzung von 2 Schotterpisten.


Der folgende Dialog beruht auf einer wahren Begebenheit: 
"Die Sonne geht im Westen unter, also ist da Süden und da fahren wir jetzt lang."


Stimmte auch, ein kleiner Blick auf die Karte zeigt: wir haben 3 Auffanglinien: Das Meer im Westen, die geteerte B1 im Osten (von Steinkopf zur Grenze) und im Süden eine kleine geteerte Straße von Steinkopf nach Port Nolloth.


Also abdafür und kaum dass wir uns versehen, waren wir in irgendeinem Gebirge. Wo kam das Gebirge her? Jetzt weiß ich, es waren die Stinkfontainberge also waren wir auf dem Weg nach Eeksteenfontain und nicht nach Lekkersing (boa diese Holländischen Namen machen mich kirre, verdammte Buren! xD).


Ich zähle mal kurz die Reihe an Problemen auf:
  • Nachts
  • In Südafrika
  • Keine Ahnung wo
  • mit kaputten Lichtern
  • Im Gebirge
  • Auf einer miesen Schotterpiste ohne Straßenschilder
Es ging rauf und runter und rauf und runter und links und rechts und "Hey seht mal da, an dem Berg sieht man unsere Lichter!" - die haben nämlich leider nicht auf die Straße gezeigt sondern in einem etwa 45° Winkel nach oben. 

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit erreichten wir endlich die Weltmetropole Eksteenfontain mit einer unfassbaren Anzahl von 452 Einwohnern auf unglaublichen 0,4 km². Man glaubt es kaum, der Ort hat sogar eine Internetpräsenz! Was für ein lächerlicher Gedanken von uns dort einen Campingplatz zu finden.


Also wir angehalten, den erst besten Einwohner gefragt was den Ambach ist. Natürlich konnte der kein Englisch. Hat uns aber freundlicheweise mit Händen und Füßen zu einer Person gebracht die Englisch konnte! Die wiederum hatte keine Ahnung, also brachte sie uns zu einer Person die Ahnung hatte! Die wusste wiederum nichts von einem Campingplatz aber: von einem Guesthouse.
Zugegeben, sie hatte ein beeindruckendes Entfernungsgedächtnis. "8 Kilometer in die Richtung, dann links rein und nach 10 Kilometern kommt ein Guesthouse." Und da war wirklich eins! Ein Guesthouse. 
EDIT KEVIN: Die Kilometeranzahl stimmte auch PEINLICHST genau :)


Kurz ein kleinen Deal ausgehandelt der beinhaltet, dass wir unsere Dachzelte auf dem Gelände aufstellen dürfen, allerdings keine Toiletten oder Duschen haben weil das die anderen Gäste stören würde, keinen Strom haben, keine Feuerstelle und pro Person 5€ für die Nacht berappen müssen.
Am Arsch^^


Also kam nur das, was die Mädels eigentlich vermeiden wollten: Wildcamping. 
Nach ein paar Kilometern auf einem Feldweg kam ein ausgetrockneter Fluss, wir also den Fluss ein paar hundert Meter langgefahren, Zelte ausgeklappt, den Gaskocher angeschmissen, Pap gekocht, Würstchen gebraten und Whiskey geschlürft.
Episch xD
Leiderleider war uns nicht klar, dass uns eine der kältesten Nächte unseres Lebens bevorstehen würde. Mitten in der Pampa, total ungeschützt und ohne eine Wolke am Himmel wirds in diesem Teil der Welt nachts leider ziemlich kalt. Und mit ziemlich kalt meine ich knapp über 0°C.


60 Sekunden Belichtungszeit und man sieht trotzdem fast nix xD


der Morgen danach
Der nächste Morgen: Total durchgefrohren schnell die Sachen einpacken, Motor und Heizung schonmal anschmeissen, aufs Frühstück verzichten und bibbernd losfahren. Wir wussten übrigens immernoch nur so ungefähr wo wir sind. Also ab nach Süden und nach etwa einer halben Stunde war sie da: Die südliche Auffanglinie. Nach links abbiegen und kurze Zeit später treffen wir auf Steinkopf und die Hauptstraße Richtung Namibia. Was ein schönes Gefühl.


Jetzt stehen wir kurze Zeit später vor der Grenze mit einem Studentenvisum was bald ausläuft und in der Hoffnung ein Touristenvisum zu bekommen. Und die sagen nö^^

Und so stehen wir da ohne zu wissen wie es jetzt weitergeht. So schnell noch ein Touristenvisum bei Home Affiars zu beantragen? Unmöglich, denn This Is Africa.
In unserer Verzweiflung spielen wir alle Karten aus die wir haben, erzählen sogar von anderen Grenzposten die uns gesagt haben das würde gehen und bitten als Finalen Todesstoß darum, dass der Supervisor zu Rate zu ziehen.
Gepokert und Gewonnen. Ein Touristenvisum bis Anfang September.


Vielen Dank dabei an die Politiker die das Schengener Abkommen durchgesetzt haben. xD
EDIT KEVIN: Ja, vielen Dank ! Ein Hoch auf die EU :)









der Jens

Freitag, 27. Juli 2012

Kapitel 4: Lüderitz

Hey Leute,

unser nächster Stop führt uns nach Lüderitz, die erste deutsche Stadt in Namibia. Gekauft von Hrn. Lüderitz, erbaut und verwaltet von einem 22 jährigen Hr. Vogelsang entstand dort einst eine prächtige Stadt. Insofern waren wir alle sehr gespannt darauf zu sehen, wie es nun heute dort aussehen wird.

Aber erstmal unser Auto zusammen packen....

Aufbauen des Autos



Dann führte unser Weg durch den NamibRand Nature Reserve, der extrem gebirgig ist und tief hängende Wolken besitzt.

Wir hatten das Gefühl, als würden wir in den Himmel fahren


Einen kurzen Zwischenstop in Helmeringhausen zum tanken gemacht. Es ist ein kleines deutsches Dorf....

Ein namibisches oder deutsches Dorf?

Und weiter über die tollen C-Straßen durch das Gebirge während Jens ganz aufmerksam die namibische Geschichte studiert. Insgesamt hatte unsere Fahrt auch den Charakter einer Studienfahrt. Jeder erzählte etwas aus einem Reiseführer oder aus seinem eigenen Wissen über einen Ort oder einen historischen Hintergrund. Klingt langweilig, war aber super interessant - Wenn man eh schon stundenlang im Auto sitzt....

Jens lernt ganz fleißig namibische Geschichte

Lange, gerade Wege sind typisch für Namibia

In dem Gebiet, das wir passiert haben, leben zudem wilde Pferde. Die sind entweder irgendwann von einer deutschen Farm ausgebrochen und haben sich vermehrt ODER es sind die restlichen Pferde der deutschen Schutztruppen gewesen... So genau weiß man das nicht. Zwei konnten wir sehen:

Wilde Pferde... 

Eine karge Wüstenlandschaft


Nach einer langen langen Fahrt erreichten wir endlich Lüderitz. Gespannt sind wir in die Stadt gefahren und konnten dabei so einige tolle alte Hinterlassenschaften beobachten.









Das waren allerdings auch schon die tollsten Momentaufnahmen. Der Rest der Stadt (vom Hafen abgesehen) ist verwahrlost und muss dringend erneuert werden. Auch trafen wir keine einzige deutsch-sprechende Person an. Anders als in Swakopmund oder Windhoek. Die Stadt wurde anscheinend übernommen von den Portugiesen und einigen gestrandeten Namibia. Deutsch ist diese Stadt gewiss nicht mehr.

Aber unser Zeltplatz war super. Direkt am Meer, gelegene auf Shark-Island. Es galt eins als Konzentrationslager für Hereros und Damaras - Heute kann man dort campen....

Unser Camp direkt am Meer
So haben wir geschlafen - es war SEHR eng !


Den Abend haben wir mit Fisch essen und Fußball verbracht. Ich mein, wenn man schon in einer Fisch-Stadt ist, dann muss man auch was lokales essen :)

Eine Fischplatte für zwei Personen, versteht sich :)


Am nächsten Tag ging es erstmal nach Kolmanskuppe. Kolmanskuppe war einer der ersten und größten deutschen Diamantenstädte. Nachdem Diamanten in dem Gebiet um 1907 gefunden wurden und in Deutschland sich diese Nachricht verbreitete, strömten tausende nach Namibia, um nach Diamantene zu suchen. Als das Gebiet jedoch weitestgehend abgetragen war, verließen die Bewohner ihre Stadt und hinterließen sie völlig unberührt. Nun holt sich die Wüste die Gebäude wieder zurück.

Eine Wüstenstadt


Die Wüste holt sich alles zurück...

So lebte der Deutsche um 1925

Das ehemalige Krankenhaus

Das Krankenhaus von Innen ... sieht sehr gruselig aus...


Einer der Luxushäuser

Danach ging es dann zu einem weiteren Landungsort der Europäer. Dort konnten wir auch wieder unsere lieben, jedoch stinkenden Robben beobachten. Also ob die überall wären. Danach ging es erstmal weiter zum "beliebtesten Badestrand der Lüderitzer"... Naja, wir waren allein - nutzen allerdings die Chance, um Frisbees zu werfen... as usual.

Spaß am "Badestrand"

Frisbee, bäm

Schöner Einsatz von Kerstin :)

Die Jungs haben ein Wrack gefunden....



Tanja ist derweil mit ihrem Tagebuch beschäftigt und genießt die Zeit am Meer.

Tanja schreibt in ihrem Buch


Danach ging es schnell zurück. Wir wollten ja noch was essen, um frühzeitig weitere EM Spiele schauen zu können.

Lecker Fußball gucken :)

Das war unsere Zeit in Lüderitz. Insgesamt ist die Stadt arg überholungsbedürftig, hat aber schon seine interessanten Ecken. Gerade die Schlafstätte gefiel uns sehr und Ketmanshopp war ebenso spannend. Na, morgen geht es erstmal weiter nach Südafrika. Ob wir VISA Probleme bekommen?

Liebe Grüße
Kevin



Donnerstag, 12. Juli 2012

Baby Haven

Wir sind ja schon fast alte Hasen was Waisenhäuser angeht *hust* und kürzlich fragte uns ein befreundeter DJ namens Simba (kein Witz er heißt wirklich so) ob wir uns nicht an seinem Projekt für Aidswaise beteilligen wollen indem wir für die Kinders kochen.
Wir natürlich nicht lange gefackelt und zu Baby Haven, einem Waisenhaus speziell für Aidswaise, gefahren und den Samstag vormittag mit den Kindern verbracht und lecker gekocht. Ich könnte euch natürlich jetzt alles in Einzelheiten erklären und Fotos hochladen aber meine Fotos wurden heimtükisch gehijackt also hijacke ich jetzt mal den dazugehörigen Blogeintrag.

Viel Spaß beim lesen

http://katesnamibia.wordpress.com/2012/07/10/babies-heaven/


Anzumerken wäre noch, die Regierung gibt dem Waisenhaus pro Tag und Kind einen ganzen Euro (irre) also wer auch immer was spenden will, lasst euch nicht abhalten ;)




mfg der Jens

Mittwoch, 11. Juli 2012

Namibia Rundreise Kapitel 3: Sesriem und Sossusvlei

Unsere nächste Station führt uns in Richtung Namib Wüste. Die Fahrt von Walvis Bay nach Sesriem war bestückt mit einigen interessanten Erlebnissen. Da war zB ein Jogger, der uns Mitten in Nirgendwo  urplötzlich entgegen gekommen ist. Ein bisschen neidisch war ich dann schon. Oder eine Gruppe von Soldaten, die anscheinend in den Dünen trainiert haben. Oder ein Flugzeug, was recht dicht über die Straße zum Flughafen geflogen ist. Oder ein Arbeiter, der noch einen SEHR langen Weg vor sich haben musste.

Soldaten in der Wüste

Ein einsamer Arbeiter vor seinem sehr sehr langen Weg
Doch bevor wir die Wüste bewundern konnten, sind wir erst durch eine afrikanische Steppe gefahren, wie ich sie mir vorgestellt hatte. 

Willkommen in Afrika I

Willkommen in Afrika II
Dann ging es auch noch recht wild her. Wir mussten einen kleinen Canyon passieren, der sehr abenteuerliche Straßen für uns parat hielt. 

Verrückte Straße
Für Namibia üblich auch gerne mal mit Tieren auf der Straße. 

"Hund sitzt!"

Affen auf dem Weg in die Wüste

Bei unserem ersten Stop in Solitäre haben wir erst einmal die verrückten, alten Wagen bewundert und ein Stück empfehlenswerten Apfelkuchen gegessen. Ihr müsst euch dass so vorstellen, dass weit und breit rein gar nichts ist, wirklich nicht und plötzlich ist dort eine Tankstelle, ein Kiosk und ein Bäcker. TIA :)

Einer der vielen Autos in Solitaire

Der begnadete Bäcker inmitten von ... nichts :)

Gestärkt und mit einem neuen Feuerzeug für 1,50 Euro ausgestattet ging es weiter nach Sesriem. Glücklicherweise hatten wir noch genug Zeit und konnten somit noch in den Park hineinfahren, um auf eine Düne klettern zu können. Dies stellt sich als deutlich schwieriger heraus als angenommen. Man kann nicht so einfach eine Sanddüne hochlaufen. Ok, dass stimmt nicht so ganz... der ERSTE in der Gruppe hat arg zu kämpfen die Düne hochlaufen. Für den Rest entsteht ein Loch im Sand, das den Anderen hilft, wie auf einer Treppe hochzulaufen. Es war wirklich Muskelkraft gefragt, um halbwegs zügig nach oben kommen zu können. Schließlich wollten wir noch den Sonnenuntergang erleben. Abwechselnd führte einer die Gruppe an, um die Treppe im Sand bauen zu können. Da ich als Erster die Spitze erreicht hatte (glaubt mir, dass war eine Qual) durfte ich auch als Erster fotografiert werden. 

Der lange Marsch auf die Düne

Erster :)

Team Duisburg präsentiert sich ... davor ...
... und danach :)

Natürlich haben wir viel rumgealbert :P

Jens beim Sprung

Keine Ahnung, was das sollte :P
Am nächsten Tag wollten wir uns EIGENTLICH den Sonnenaufgang anschauen, doch leider machte ein dichter Nebel uns einen Strich durch die Rechnung. Man sah nicht einmal richtig die Straße. Jens führte uns heldenhaft mit schlechtem Licht durch diesen dichten Nebel. Wir wir schnell herausfinden durften, war es deutlich sicherer ohne Licht zu fahren, da man somit die Lichter der anderen Autos besser sehen und folgen konnte. 

Extrem nebelig - das war schon der bessere Zustand

An irgendeiner Düne, die wir fälschlicherweise für die "berühmte" Dune 45 hielten, stiegen wir aus um diese hochzulaufen. Man sah eigentlich nichts. 

Aufstieg auf die Düne im dichten Nebel. Man konnte etwa 10m weit schauen

Immer wieder versicherte Jens uns, dass wir gleich die Spitze erreichen. Gleich ist es soweit. Da geht es schon gerade. Schaut mal, wir sind gleich da. 
JA NIX DA. Wir sind ewig lang gelaufen und es war EXTREM anstrengend. Der Sand, der Nebel. Es war kalt und warm zugleich. Und wir wussten nicht einmal, ob wir irgendetwas sehen könnten. Wir sind einfach in den Nebel hineingelaufen. DOCH DA! Der Nebel lichtete sich. Nach gut 1 1/2 Stunden erreichten wir völlig erschöpft die Spitze. Wie sich herausstellte, war Kerstin deutlich schneller und besser als Vorläuferin unterwegs, als wir drei Jungs zusammen. Naja... peinlich :P

Oben angekommen erblickten wir dann das tollste, was ich in meinem Leben bisher gesehen habe. 

Oben angekommen erwartete uns ein herrlicher Ausblick über die Nebelfront in der Wüste

Beeindruckend :)

Der Nebel endete direkt an der Spitze der Dune. Somit konnten wir von oben auf den Nebel schauen. 



Wahnsinn. Wir blieben noch einige Zeit ehe es weiter ging nach Deadvlei und Sossusvlei. Deadvlei ist eine Ton-Pfanne. Manche der Bäume sind über 500 Jahre alt waren aber sehr hart in ihrer Stabilität.

Auf nach Deadvlei

Tanja und Kevin wagen sich zu den Bäumen 

Danach ging es weiter nach Sossusvlei. Auf 4x4 umgeschaltet, ging es dann über Sand zu dieser Oase und zu unserem unfassbaren Glück war dort auch noch Wasser! Ein Teich voller Wasser inmitten einer Wüste.

Durch tiefen Sand gefahren - dort bleiben regelmäßig Autos stecken


Im Hintergrund sieht man das Wasser in der Wüste
Eine Oase und eine Frisbee Scheibe :)

Natürlich mussten wir an diesem Ort unbedingt ein paar Scheiben werfen :)

Kevin in Aktion
Jens in Aktion
Tanja voll konzentriert!
Damit endete unser Tag auch soweit. Noch ein kurzer unspektakulärer Besuch eines kleinen Canyons. Viel spannender hingegen war das Internetcafe, was wir nutzten. Es ist komplett abhängig von der Sonne und funktioniert nur mit dieser. 

Internet mit Garage in der Wüste - Sonne ist ja genug da
So, aber dann fix zurück und Essen kochen. Wir mussten schließlich für das Fußballspiel (Deutschland gegen Griechenland) bereit sein!

Auf geht's Deutschland !


Sehr verrückte zwei Tage waren das! 

LG
Kevin