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Sonntag, 19. Februar 2012

Katatura Evelyn Street


Ok, kaum den Kater vom vorherigen Tag überwunden ging es am nächsten Abend nach einer extrem coolen Safari (Siehe Blog von Jens) nach Katatura zur berüchtigten Evelyn Street


Madlene kennt einen Harold, der kennt einen Issac, einen ehemaliger Sprinter aus Zimbabwe der nun gerade mit der Uni fertig ist. Nach einem kurzen Besuch in einem eher teuren Restaurant (mit wieder sehr günstigen Cocktails) sind wir mit 10 Mann in einem großen weißen für 6 Personen ausgelegten  Chevrolet losgefahren. Ok ok ok ok ok ok ..... Katatura ist so unfassbar anders! Wir waren die einzigen Weißen, die Umgebung dort ist sehr rau, die Leute zT sehr betrunken. Vor den Bars gibt es Tische und Stühle und an der Ecke wurde frisches Fleisch gebraten. Trotz der augenscheinlich ärmlichen Umgebung standen so manche sehr teure Autos an den Straßen. Audi‘s, BMW‘s oder Mercedese. Einige von unseren Mädchen hatten plötzlich Angst und wollten nicht aussteigen, Jens, Tanja und ich hatten aber einfach mal Bock sich mit dieser Situation auseinander zu setzten. Vorbei an den teuren Autos und den vielen Menschen sind wir erstmal direkt Bier holen gegangen. 13ND für 0,750 L Bier ist ok :)

Kaum mit dem Bier in der Hand sprach mich auch schon der erste Typ an. Er begrüßte mich mit einem eher fremden Handschlag und fragte mich so einige Sachen: Wie ich heiße, wo ich herkomme, wie es mir geht. Ich war erst etwas skeptisch. Aber es stellt sich bald heraus, dass die Leute dort alle so sind. Da war Michael, der in den 80igern in Frankfurt wohnte und noch etwas Deutsch kann. In einer Mischung aus Deutsch, Englisch und ein bisschen Spanisch („Dieser Ort ist... ehmm... aqui ... dangerous“) haben wir uns echt super unterhalten. Wir lernten seinen Bruder, dann noch einen total betrunkenen „Software Engineer“, einen Typ im Rohlstuhl und viele weitere Menschen kennen, die alle das gleiche sagten: Willkommen, habt viel Spaß, ihr seit hier gerne gesehen. Stark. 
Zu unserer Freunde, war unser Wachmann Marcus (22) auch dort. Ein guter Zeitpunkt um sich anzufreunden. Er erzählte, dass er in der Gegend wohnt, in einer von diesen Wellblechhütten. Das Wichtigste in diesem Moment war es, kein Bedauern auszudrücken. Sonst würde er sich schnell minderwertig fühlen. Ein Verhalten, das ich sehr schnell in Windhoek kennen gelernt habe.
Tanja hat in der Zwischenzeit auch eine neue Freundin gefunden. Sie heißt Jezzy. Und siehe da, die kleine Tanja kann doch Englisch sprechen! Mit uns macht sie das nie! Jens, ich und die anderen Verrückten tranken noch fleißig weiter und redeten viel mit den Leuten. Das war wirklich cool und eine so unfassbar uneuropäische Atmosphäre :)
Ok ... es gab auch eine andere Seite. Nachdem ich wieder mit Bier dran war und mich auf dem Weg zur Bar machte, sprach mich ein Typ in einem gelben T-Shirt an: „Hey, I have a question“. Ok... er kam auf mich zu und umarmte mich mit beiden Armen. „Yeah, how can I help you?“, erwiderte ich etwas irritiert. „You‘re sweet. I would like to fuck you“. Oha, dachte ich mir, was geht denn jetzt? Ich riss mich von ihm los und stammelte sichtlich geschockt irgendwas von wegen: „No, I‘m not interested“. Ich wollte ja höfflich bleiben und keine Schlägerei anzetteln. Er blickt sofort auf dem Boden und lief schnell weg. Äußerst verwirrt machte ich mich auf dem Weg zurück zu den Anderen. Die sahen mich und fragten sofort was passiert sei. Naja... im Nachhinein ist es mir doch eher egal, ist ja nix passiert. Dennoch schaute ich mich bei jedem Toilettengang doppelt und dreifach um. Aja, es gab keine echte Toilette für Männer, sondern eher so eine Art... Anbau mit kaputten Porzellan. Aber das passte auch in diese Gegend. 
Ich werde sich irgendwann wieder zur Evelyn Street fahren :)


Liebe Grüße
Kevin

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